Sternwanderfahrt Hansestadt Lübeck

Sternwanderfahrt Hansestadt Lübeck

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11.06.2015

Wenige Tage vor unserer Wanderfahrt erhielten wir die Zusage für ein Leihboot von dem Lübecker Ruderklub. So konnten wir uns ohne Bootsanhänger am Samstag in zwei PKW’s auf die lange Reise in den Norden begeben. Die Übernahme des Leihbootes durch den Wanderruderwart der LRK erfolgte problemlos, so dass wir beruhigt in ein Restaurant an der Stadttrave neben dem Holstentor gehen konnten. Am Sonntag starteten wir nach einem reichhaltigen Hotelfrühstück in unserem Wanderruderboot „Travemünde“ den Elbe-Lübeck-Kanal aufwärts mit einem kleinen Schlenker durch die Lachswehr, einen alten Travearm. Danach ruderten wir in den Oberlauf der Trave bis nach Hamberge zu unserem Treffen mit dem Landdienst. Die Traveufer sind teilweise in Privatbesitz und warnten uns vor den Hunden. Ein Besitzer aber warnte uns explizit vor Schlangen!! Nach der Rückfahrt hatten wir ausreichend Zeit für Kaffee und Marzipan-Nusstorte im Cafe Niederegger in der Lübecker Innenstadt. Der Montagmorgen begann mit einem Schreck im Bootshaus – das Boot war weg! Die AH’s der LRK machten mit der „Travemünde“ ihre wöchentliche Morgentour. Mit einer kleinen Verspätung konnten wir dann das Boot übernehmen um unser Ziel Ratzeburg anzusteuern. Doch einen Kilometer später das nächste Hindernis: das Umsetzen des Bootes von der Kanaltrave in die Wakenitz erfolgt über einen Verbindungskanal (Düker) und der war durch einen umgestürzten Baum vollkommen versperrt! Wir ließen uns aber nicht aufhalten und haben das Boot auf dem Bootswagen ca. 1km durch den Stadtverkehr geschoben und bei einem Segelverein zu Wasser gelassen. Nun begann erst die eigentliche Tagestour auf der romantischen Wakenitz bis zur kleinen Pause in Absalonshorst mit kleinen Käsestangen von Siggi und Getränken. Das nächste Etappenziel war Rothenhusen am Eingang des Ratzeburger Sees. Das Fährhaus war geöffnet und wir konnten uns mit Apfelkuchen, Sahne und Vanilleeis stärken vor der großen Überfahrt nach Ratzeburg. Durch Ratzeburg gelangten wir in den Küchensee zum Ratzeburger Ruderklub und lagerten dort unser Boot. Die Vorbereitungen für die Internationale Regatta waren bereits in vollem Gang. Über eine Eisdiele für einen kleinen Zwischenstopp gingen wir in ein Fischrestaurant zum Abendessen. Mit der Großraumlimousine der Familie Boschert ging es zurück ins Lübecker Hotel. Am Dienstagmorgen sollte die Rückfahrt von Ratzeburg nach Lübeck erfolgen. Wir starteten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 50km/h aber die Wellenbildung war so stark das wir die Fahrt über den Küchensee abgebrochen haben. Das war sehr ärgerlich (Zitat Wolfgang). Den Tag verbrachten wir dann in Lübeck im neuen Hansemuseum, einem Besuch in der Jakobikirche (Seefahrerkirche) und einem leckeren Abendessen in der Schiffergesellschaft. Am Mittwoch gelang dann die Rückfahrt über den Ratzeburger See. In Rothenhusen war trotz des „straffen  Programms“ (Zitat Wolfgang) wieder Zeit für Kaffee und Apfelkuchen. Hier erfuhren wir von einer Lübecker Rudergruppe mit australischen Gästen, dass der Düker vom umgestürzten Baum für eine Durchfahrt wieder befreit wurde. Das erleichterte uns die Rückfahrt durch den Amazonas des Nordens wie die Wakenitz auch genannt wird. In Lübeck angekommen konnten wir uns tatsächlich mit Horsts Steuerkünsten am Baum vorbei „wurschteln“. Horst holte auch die Flagge ein um eine sehr flache Brücke zu passieren. Die Passage ging nur in absoluter Rückenlage: Siggi war begeistert – drei Männer ihr zu Füßen! Das anschließende Umsetzen des Bootes in den Kanal war dann fast schon Routine und die Mannschaft beschloss noch eine Extraschleife durch das Loch, die Stadttrave und den Stadtgraben zu fahren. Nach dieser Tagesleistung und einem guten Abendessen sind wir alle zeitig ins Bett gegangen. Nach einem leckeren Frühstück und Wolfgangs „Drängeln“ (Wir haben einen straffen Zeitplan) führte uns unsere Tagestour bei sonnigem Wetter auf der Untertrave mit einer Pause in Schlutup bis nach Travemünde in den Passathafen. Im Passathafen belegten wir einen der vier Lagerplätze für Ruderboote; bis abends waren alle besetzt. Mit der Personenfähre setzten wir vom Priwall nach Travemünde über und die Mannschaft machte sich mit Unterstützung des Landdienstes stadtfein. An einem Imbiss gab es Fischbrötchen und wer sich nicht für eine Fischart entscheiden konnte nahm eben zwei zu sich. Mit der Großraumlimousine fuhren wir zum Cafe Hermannshöhe am Brodtener Steilufer und genossen bei traumhafter Sicht den Blick auf die Lübecker Bucht. Das Abendessen genossen wir in Scharbeutz an der Strandpromenade. Bei der Rückfahrt von Travemünde am Freitag hatten wir uns schon an die großen Fährschiffe gewöhnt und fürs Rudern gelernt: große Fährschiffe = kleine Wellen, kleine Motorsportboote = große Wellen (Vorsicht: gilt wahrscheinlich nur auf der Trave). Der Landdienst hatte die Aufgabe bei Niederegger einzukaufen. Dörte und Lilo kamen 10 Minuten zu spät zum Treffpunkt nach Schlutup. Das gab einen Minuspunkt in der Bewertung. Einen Pluspunkt erwarb sich der Landdienst anschließend für die Tischreservierung im Segelklub Eichholz. Die Wanderfahrt endete mit der Durchfahrt durch die Stadttrave vorbei am Holstentor mit Blick auf die Lübecker Altstadt und der Reinigung unseres tollen Leihbootes „Travemünde“ im Lübecker Ruderklub. Der Abend klang aus mit einem leckeren Fischessen im Segelklub und einem abschließenden Absacker bei Lilo und Tilo. Der Abschied viel uns allen schwer, denn wir hatten uns an die tolle Organisation des Landdienstes durch meine Cousine Lilo gewöhnt. Wir hatten eine tolle Mannschaft, eine schöne Wanderfahrt und einen wunderschönen Urlaub.

Peter Nissen

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