Nach einer erfolgreichen deutschen Jugendmeisterschaft in Essen mit Bronze im Vierer und Silber im Achter, sowie dem fünften Platz im deutschen Zweier-Ohne-Ranking, sicherte sich Melina Ende Juli einen Platz in der Nationalmannschaft für die U19 Weltmeisterschaften in Paris.
Für Melina und ihre Partnerin Leonie Goller vom Friedrichshafener Ruderverein begann die vierwöchige WM-Vorbereitung in Berlin Grünau mit einem zweitägigen Block zur Mannschaftsbildung. Aus zehn Kandidatinnen wurden acht ausgewählt, um den deutschen Achter zu besetzen. Der Auswahlprozess umfasst dabei einen Ergometer-Test über 2000 Meter, sowie einen Stufentest, bei dem in fünf Vier-Minuten-Stufen die physiologische Leistungsfähigkeit bestimmt wurde. Zusätzlich wurde am Folgetag ein 2000 Meter Rennen im Achter mit Messtechnik absolviert, um die Leistungsfähigkeit im Boot zu bestimmen. In diesem Auswahlverfahren konnten sich die beiden souverän durchsetzen und sich die Plätze im Achter final sichern.
Nach vier Wochen intensiven Trainings begann die Weltmeisterschaft vergangenen Donnerstag für Melinas Achter dann denkbar gut. Ihren Vorlauf konnte Melina mit ihrem Achter sehr souverän gewinnen und qualifizierte sich somit direkt für das Finale. Das Finale sollte sich später zum engsten der gesamten Weltmeisterschaft entwickeln. Nach 500 geruderten Metern konnte sich der deutsche Achter eine knappe halbe Sekunde Vorsprung vor den ebenfalls starken Rumäninnen errudern. Bis zur Streckenhälfte bei 1000 Metern schrumpfte dieser Vorsprung auf eine Zehntelsekunde herunter. Dann entfachte ein Zweikampf um die Führung zwischen Melinas und dem rumänischen Achter. Kurz nach Streckenhälfte wechselte die Führung im Sekundentakt, ehe sich die Rumäninnen bei der 1500-Meter-Marke eine knappe halbe Sekunde Vorsprung erkämpfen konnten. Auf den folgenden und finalen 500 Metern sollte sich dieser Zweikampf um den Weltmeistertitel jedoch zu einem Vierkampf entwickeln. Die Achter aus Großbritannien und den USA konnten sich Schlag für Schlag näher an die beiden führenden Boote heranschieben. Wenige Meter vor der Ziellinie lagen schließlich alle Vier Boote gleichauf und Platz eins und vier trennten nur wenige Zentimeter. Melina und ihrer Mannschaft gelang es in diesem Vierkampf ihren Bug auf Position Zwei über die Ziellinie zu schieben. Mit neun Hundertstelsekunden hinter Weltmeister Großbritannien, fünf Hundertstel vor den Gewinnerinnen der Bronzemedaille aus Rumänien und 15 Hundertstel vor den USA auf Platz vier gewinnt Melina damit Silber auf der olympischen Regattastrecke von 2024 und krönt zusammen mit ihrer Partnerin Leonie eine erfolgreiche Saison mit dem Vize-Weltmeistertitel.
Herzlichen Glückwunsch an Melina und ihre Mannschaft für diese überragende Leistung und den erfolgreichen Saisonabschluss!